Die Musikalischen Wurzeln des Südens

Der Auftakt eurer Reise führt euch in die Metropole Dallas – genauer gesagt, ins historische Deep Ellum. Hier sind über 30 Livemusikbühnen auf mehreren Straßenblocks versammelt, was das Viertel zu einem der größten Unterhaltungsbezirke in Texas macht. Ihr könnt in der riesigen Bomb Factory Auftritte bekannter Stars erleben, euch in einer Pianobar euren Lieblingssong wünschen, die bunte Streetart bewundern und in einem Terrassencafé einkehren. Alles begann in den 1920er Jahren, als Deep Ellum sich einen Namen als Mekka für Blues und Jazz machte und Fans von Legenden wie Blind Lemon Jefferson, Huddie „Lead Belly“ Ledbetter oder Bessie Smith anzog. Nach einer wirtschaftlichen Durststrecke in den 1970er Jahren, während der zahlreiche Läden leer standen, erlebte die Musikszene in den 1980ern einen neuen Aufschwung. Die Eröffnung der Konzerthalle Trees in den 1990er Jahren trug zusätzlich zur Wiederbelebung bei, indem sie beliebte Bands wie Nirvana, Pearl Jam und Radiohead in die Gegend holte. Heute lockt der international bekannte Bezirk unzählige Besucher an, die hier Musik hören, in die lokale Künstlerszene hineinschnuppern, shoppen und essen möchten. Das Viertel präsentiert sich von seiner besten Seite beim Deep Ellum Arts Festival, einer dreitägigen Straßenparty im April.
Sie verbringen 2 Nächte in Dallas.

Ganz gleich, an welchem Wochentag Sie nach Austin kommen: Hier wird garantiert irgendwo Country, Blues oder Rock live gespielt. Austin verdankt seinen Spitznamen als „Welthauptstadt für Livemusik“ den über 2.000 Musikern, die den vielseitigen Soundtrack der Stadt kreieren. Die seit Mitte der 1970er Jahre ausgestrahlte TV-Show „Austin City Limits“ lenkt bis heute die Aufmerksamkeit des übrigen Landes auf die Stadt, in der Künstler wie Janis Joplin, Jamestown Revival und Stevie Ray Vaughan ihre Karrieren gestartet haben. Seit 1987 kommen auch jedes Jahr Tausende talentierte Musiker und Fans aus aller Welt zum Musikfestival South by Southwest nach Austin. Austin beherbergt große Bühnen wie das Paramount Theatre, in dem Stars auf Welttournee gastieren, ebenso wie kleinere Veranstaltungsstätten wie den Continental Club, die Sahara Lounge oder das The Nook Amphitheater, in denen Sie einheimische Bands erleben können. Zu den beliebten Unterhaltungsbezirken gehören etwa die Rainey Street, die Sixth Street und das Viertel South Congress.
Sie verbringen 2 Nächte in Austin.
Fahrtstrecke: ca. 3 Stunden und 15 Minuten, 314 km

Vor der Weiterfahrt nach Houston könnte es sich lohnen, einen Abstecher nach San Antonio zu machen, das ebenfalls mit einer bunten und vielseitigen Musikszene aufwarten kann. Die Stadt ist bekannt für Tejano und Heavy Metal, aber auch eng mit dem Jazz verwurzelt. Einen Eindruck davon könnten Sie im Shadowland Ballroom und dem Plaza Hotel bekommen. Berühmte Musiker auf Tournee sind etwa im AT&T Center oder im Paper Tiger. Daneben wird aber auch in vielen kleineren Clubs dieser städtischen Oase jeden Abend Livemusik für jeden Geschmack angeboten.
Houston hat vielen unterschiedlichen Künstlern wie Lyle Lovett, ZZ Top und Destiny’s Child zu Ruhm verholfen. Die Livemusikszene spielt sich unter anderem im Continental Club ab, der in Austin gegründet wurde und inzwischen auch einen beliebten Ableger auf Houstons Main Street betreibt. Das historische Fitzgerald’s, in dem sich vor einem Jahrhundert noch eine polnische Tanzhalle befand, bietet mittwochs eine „Open Mic Night“ für angehende Musiker sowie freitags und samstags Livemusik etablierter Bands.
Zu den neuesten Veranstaltungsbühnen in Houston zählt die White Oak Music Hall, die seit ihrer Eröffnung 2016 schon Top-Bands wie The Lumineers gebucht hat. Von den drei Bühnen im Innen- und Außenbereich bieten sich spektakuläre Ausblicke über die Innenstadt.
Sie verbringen 2 Nächte in Houston.
Fahrtstrecke: ca. 4 Stunden und 15 Minuten, 446 km

Auf der Fahrt entlang der Küste des Golfs von Mexiko sollten Sie in Port Arthur Halt machen und dem Museum of the Gulf Coast einen Besuch abstatten. Die angeschlossene Hall of Fame ehrt die hier geborene Janis Joplin und andere Legenden, die von der Golfküste stammen, darunter etwa Clarence „Gatemouth“ Brown, ZZ Top oder Edgar und Johnny Winter. Danach geht es weiter nach Lafayette. Die quirlige Stadt im südlichen Zentrum Louisianas wurde im 18. Jahrhundert von Frankokanadiern besiedelt und gilt als Hauptstadt des Cajun Countrys. Wenn Sie es nicht schaffen, Ihren Besuch auf eines der zahlreichen Kulturfestivals zu legen, können Sie auch auf den örtlichen Bühnen Cajun-Musik und Zydeco hören. Endstation für heute ist die Musikstadt New Orleans. In den Clubs und an den Straßenecken tönt Ihnen hier alles von Jazz und afro-kubanischer Musik bis zu Dixieland, Rhythm & Blues und Zydeco entgegen. In der Preservation Hall spielen regelmäßig erstklassige Musiker traditionellen Jazz aus New Orleans. Die Atmosphäre ist behaglich, aber beengt: Versuchen Sie möglichst früh da zu sein, um einen Stehplatz zu ergattern, oder buchen Sie vorab einen der begrenzten Sitzplätze. Ein weiteres Zentrum für Livemusik ist die Frenchmen Street. Hier befindet sich unter anderem der Spotted Cat Music Club, in dem bis zu drei Jazzbands pro Abend auftreten. Im New Orleans Jazz National Historical Park erfahren Sie mehr über die Stadt, die als Geburtsort des Jazz gilt. Wer das echte New Orleans erleben will, kommt an der Küche und Cocktail-Kultur der Stadt nicht vorbei. Von Straßencafés bis zu gehobenen Restaurants: Überall werden die unterschiedlichsten Interpretationen regionaler Spezialitäten wie puderzuckerbestäubte Beignets, aromatisches Jambalaya oder gewürzte und geräucherte Andouille-Wurst aufgetischt. Wenn möglich, sollten Sie Ihren Besuch auf das Jazz & Heritage Festival oder den Mardi Gras abstimmen.
Sie verbringen 2 Nächte in New Orleans.
Fahrtstrecke: ca. 5 Stunden und 45 Minuten, 576 km

Auf der Fahrt Richtung Norden am Ufer des Mississippi Rivers folgen Sie dem Mississippi Blues Trail. Baton Rouge, die Hauptstadt Louisianas, vermittelt einen perfekten Einblick in die individuelle Kultur des Bundesstaats. Die über 300 Jahre alte Geschichte der Stadt spiegelt sich in der lokalen Küche, Architektur und Kultur wider. Anschließend führt Sie der Mississippi Blues Trail in die Kleinstadt Natchez, Ihr Übernachtungsort für diese Etappe.
Sie verbringen 1 Nacht in Natchez.
Fahrtstrecke: ca. 3 Stunden, 276km

Auf Ihrem Weg kommen Sie an der Kleinstadt Vicksburg vorbei, bevor Sie an Ihrem Zielort Indianola ankommen. Das B.B. King Museum in Indianola ist dem gleichnamigen legendären Blues-Sänger und Gitarristen gewidmet. Hier erfahren Sie unter anderem mehr über die Geschichte dieses afroamerikanischen Musikgenres, das auf den Baumwollfeldern und in den Juke Joints entstanden ist.
Sie verbringen 1 Nacht in Indianola.
Fahrtstrecke: ca. 3 Stunden, 268km

Von Indianola führt euch ein kleiner Umweg auf dem Mississippi Blues Trail in nördlicher Richtung zu den Dockery Farms in Cleveland, die ebenfalls eng mit dem Blues verbunden sind: Anfang des 20. Jahrhunderts hat auf dieser Plantage der Blues-Pionier Charlie Patton gearbeitet. Nächste Station ist Tupelo, der Geburtsort Elvis Presleys. Das bescheidene Haus, in dem der „King of Rock ‘n’ Roll“ geboren wurde, ist Teil einer Gedenkstätte, zu der auch eine Kapelle, ein Museum und ein Park gehören. In Birmingham ist der Jazz noch äußerst lebendig. Im Nachtclub Ona’s Music Room im Zentrum könnt ihr mit etwas Glück einen Auftritt des Inhabers Ona Watson miterleben, der als jüngster Künstler in die Alabama Jazz Hall of Fame aufgenommen wurde. Nicht fehlen sollte ein Besuch im Gip’s Place im nahen Bessemer. Der Club zählt zu den letzten noch erhaltenen authentischen Juke Joints und bietet samstagabends Livemusik von bekannten und einheimischen Künstlern.
Sie verbringen 1 Nacht in Birmingham.
Fahrtstrecke: ca. 3 Stunden und 45 Minuten, 468 km

Vor eurer Abreise aus Birmingham lohnt sich noch ein Rundgang durch die Alabama Jazz Hall of Fame. Das Museum ist in einem Art-déco-Gebäude untergebracht und ehrt Jazzkünstler, die einen Bezug zu Alabama haben. Viele dieser Größen sind auch schon im angeschlossenen Carver Theatre auf der Bühne gestanden. Die Ausstellungen beleuchten die Geschichte des Jazz anhand von Legenden wie Nat King Cole, Lionel Hampton und Duke Ellington. Zwei Autostunden weiter nördlich überquert ihr die Grenze nach Georgia und erreicht kurz darauf den Bundesstaat Tennessee und Chattanooga – die Stadt, in der Bessie Smith geboren wurde und Usher aufgewachsen ist. Das erst 2017 eröffnete Songbirds Guitar Museum zeigt Gitarren aus dem Zeitraum zwischen den 1920er und den 1970er Jahren.
Sie verbringen 2 Nächte in Chattanooga.
Fahrtstrecke: ca. 2 Stunden und 15 Minuten, 237 km

Der Staat Tennessee ist bekannt für großartige Musikstädte und seine geschichtsträchtige Vergangenheit. Gatlinburg wird euch in dieser Hinsicht nicht enttäuschen. Jeden Sommer fallen Künstler und Musikfans anlässlich des Smoky Mountain Songwriter’s Festivals in dem kleinen Ort ein. Die besten Songwriter der Musikbranche wetteifern dann hier um die begehrten Auszeichnungen. Abgesehen von fantastischer Musik bietet Gatlinburg z. B. auch Destillerien, bei denen ihr Livemusik hören könnt, während ihr an den hausgemachten Spirituosen nippt. Das bodenständige Atrium Pancakes serviert Frühstück und Brunch. (Tipp: Probiert die Backapfel-Pancakes oder das nach Landart frittierte Steak mit Bratensoße.) Zum Abschluss empfiehlt sich noch ein Abstecher in den Themenpark Dollywood in Pigeon Forge, der zahlreiche Shows und Attraktionen bietet und auch einen Wasserpark umfasst. Wenn ihr euch gar nicht losreißen könnt, habt ihr sogar die Möglichkeit, auf dem Parkgelände zu übernachten. Zur Feier der Heimkehr des Country-Stars Dolly Parton wird jedes Jahr die Dolly’s Homecoming Parade abgehalten. Musikfans sollten versuchen, ihren Besuch auf das jährliche Dollywood Barbeque & Bluegrass Festival zu legen.
Sie verbringen 1 Nacht in Gatlinburg.
Fahrtstrecke: ca. 2 Stunden und 45 Minuten, 248 km

Nach so viel Musik und Unterhaltung kommt etwas Natur gerade recht. Im Great Smoky Mountains-Nationalpark an der Grenze zwischen Tennessee und North Carolina führen Wanderwege durch Wälder, über wildblumenbedeckte Wiesen und vorbei an Bächen und Flüssen mit Wasserfällen und spektakulären Aussichtspunkten. Danach geht es weiter in die lebhafte College-Stadt Athens, Georgia, die in einem Atemzug mit Bands wie den B-52s und R.E.M. genannt wird. Im Morton Theatre, das 1910 als Vaudeville-Theater eröffnet wurde, sind schon Musiklegenden wie Duke Ellington und Louis Armstrong aufgetreten. Bis heute finden hier verschiedene Shows statt. Georgias Hauptstadt Atlanta ist berühmt für zeitgenössischen Hip-Hop und Rhythm & Blues. Zu den etablierten Hotspots zählt das Viertel Little Five Points. Vor allem im Variety Playhouse werden regelmäßig hervorragende Konzerte und Events geboten.
Sie verbringen 2 Nächte in Atlanta.
Fahrtstrecke: ca. 4 Stunden, 317 km

Machen Sie sich auf den Weg zu Ihrem letzten Ziel Charleston. Charleston ist in erster Linie für seine prächtigen, bunt angestrichenen Villen aus der Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg bekannt, die mit aufwändigen Schmiedearbeiten verziert sind. Den schönsten Blick auf diese Wohnhäuser, ihre Gärten und die Battery, Charlestons historische Uferpromenade, habt ihr bei einem geführten Rundgang durch die kopfsteingepflasterten Straßen. Der nach der Stadt benannte Tanzstil kam Anfang des 20. Jahrhunderts während der Ragtime-Epoche auf und wurde in den 1920er Jahren mit großer Hingabe zu Jazzmelodien getanzt. Grammy-Preisträger Darius Rucker hat seiner Heimatstadt mit „Charleston, SC 1966“ sogar ein Album gewidmet. Die Charleston Music Hall (auch bekannt als Tower Depot) wurde in den 1990er Jahren renoviert und dient seither als erstklassige Veranstaltungsstätte für Livemusik. Behaglicher geht es in den Bars im historischen Zentrum oder den Strandkneipen zu, in denen sich zahlreiche talentierte Musiker die Ehre geben.S
Sie verbringen 3 Nächte in Charleston.
Fahrtstrecke: ca. 5 Stunden, 483 km

Fahren Sie zum Flughafen und geben Sie dort Ihren Mietwagen ab.